18. Juni 2008 - Seit 50 Jahren ist Rudi Smolka nun schon im THW
Rudi Smolka hat früh angefangen und zwar zu einem Zeitpunkt als das THW noch in den Kinderschuhen steckte
und man weit davon entfernt war an eine Ausstattung zu denken wie man sie heute vorfindet.
Sein Eintrittsdatum lautet 18.06.1958 - also vor 50 Jahren. Er trägt die Mitgliedsnummer 79.
Moderne Fahrzeuge kannte man gar nicht oder fand sie vielleicht mal bei der einen oder anderen besonders
gut ausgerüsteten Feuerwehr auf die man dann immer recht neidisch schaute bzw. die auf uns recht
mitleidvoll herab schauten. Die damaligen Marken hießen Hanomag oder Borgward. Aber wir holten in der
Ausstattung recht schnell auf. Vom Hanomag und dem alten Magirus mit der langen Schnauze zum Rundschnauzer
Mercedes, zum Stumpfschnauzer IVECO und schließlich zum heutigen GKW 1 von IVECO-Magirus. Aber auch die
persönliche Ausstattung änderte sich in diesen 50 Jahren mehrfach. Es fing an mit der sogenannten
Bäckeruniform, einem weißen Einsatzanzug. Danach kam der sandfarbene Anzug, abgelöst von der grauen
Uniform - Pilot genannt - und schließlich dem heutigen Funktionsanzug der einschließlich den Schuhen auf
den stolzen Stückpreis von 500 Euro kommt.
Rudi Smolka hat im Ortsverband Homberg aber nicht nur eine Menge an wechselnden Fahrzeugen und persönlicher
Ausstattung kennen gelernt, sondern auch eine Menge Helfer kommen und gehen gesehen. Er ist einer der
wenigen die den ersten Ortsbeauftragten Karl Fricke, obwohl dieser nur bis 1955 seinen Dienst versehen hat,
noch kennen gelernt hat. Rudi Smolka kann schon ein ganzes Stück THW-Geschichte erzählen. Aber auch die
zahllosen Um- und Anbauten bei der alten und neuen Unterkunft hat er miterlebt und was für den Ortsverband
Homberg sehr hilfreich war - auch mit angefasst wenn es nötig war.
Genau das tut er auch heute noch. In der Küche des OV ist er fest verankert. Er gilt als zuverlässiger
und hilfsbereiter Helfer in allen Situationen, genau so wie er das in seiner aktiven Zeit im Bergungsdienst
früher getan hat.
Als Kammerwart hat er im Ortsverband Homberg angefangen. Vom 12.2. bis 17.2.1962 absolvierte er dann den
Lehrgang Teil I für Gruppenführeranwärter des Luftschutzhilfsdienstes. Die Bewertung: geeignet als
Gruppenführer.
Ein Jahr später folgte sodann der zweite Lehrgangsteil für den Gruppenführeranwärter. Zu diesem Zeitpunkt
war er bereits kommissarischer Truppführer in der Bergungsbereitschaft. Damals wurden die Funktionen durch
den RP in Kassel vergeben und die Stelleninhaber wurden auch bezahlt. So bekam er als Truppführer 12,50 DM
monatlich durch den Ortsbeauftragten ausbezahlt.
Als in der damaligen Bergungsbereitschaft eine Position für einen Gruppenführer frei wurde, wurde er dafür
dann, wiederum durch den RP Kassel, ab dem 29.10.1971 eingesetzt. Die Bezahlung steigerte sich auf stolze
38,- DM pro Monat.
Übungen hat er natürlich auch mitgemacht. Das Bunkersystem in Hirschhagen war damals das bevorzugte
Übungsgebiet. Übungen dauerten zu dem Zeitpunkt noch zwei oder drei Tage. In einer Einladung zu einer
der LSHD-Übungen vom 13.10. bis 15.10.1967 in Hirschhagen durch den RP Kassel heißt es "Sie sind bei der
Übung als Angehöriger der LSHD-Bergungsbereitschaft II/1 (Einheit für Sondervorführungen) eingeteilt.“
Durch die Umstrukturierung im THW übernahm Rudi Smolka ab dem 1.1.1973 die Funktion des Gruppenführers
der 2. Bergungsgruppe im Ortsverband Homberg. Später - nach der Erweiterung des Bergungszuges durch das
Räumgerät - übernahm er dann die Funktion des Gruppenführers der 4. Gruppe.
Aber nicht nur im Bergungsdienst hat er seinen Mann gestanden. Über drei Legislaturperioden war er auch
Helfersprecher im Ortsverband Homberg und übte damit die Funktion eines Betriebsratsvorsitzenden aus.
Natürlich gehörte er auch bereits 1972 zu der Mannschaft die beim Vorentscheid um den ersten Bundespokal
des Bundesinnenministers, damals Genscherpokal genannt, den hessischen Siegerpokal nach Hause tragen
durfte.
Natürlich war er auch bei vielen Einsätzen dabei die in starker Erinnerung bleiben. Ich erinnere nur an
den 10-Tage-Einsatz beim Grubenunglück in Stolzenbach vor fast genau 20 Jahren.
Ehrungen wurden Ihm natürlich auch zuteil.
Bereits am 13.12.1973 wurde ihm das Helferzeichen in Gold verliehen.
Am 17.12.1991 bekam er das Helferzeichen in Gold mit Kranz zuerkannt und
am 02.10.1993 erhielt er das Ehrenzeichen in Bronze.
All die aufgezählten Funktionen und Positionen hat Rudi Smolka mit viel Engagement ausgefüllt. Dabei hat
er so manche Stunde Freizeit in das THW eingebracht. Er hat sich ohne übertreiben zu wollen, um den
THW-Ortsverband Homberg verdient gemacht. Dafür danken wir ihm heute nach 50 Jahren von ganzem Herzen.
Der Präsident der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk hat aus diesem Grund eine Dankesurkunde ausfertigen
lassen, die der Orts- und Kreisbeauftragte Lothar Fritz übergab. Der Ortsverband Homberg bedankte sich
für das halbe Jahrhundert durch einen Präsentkorb.
Der stellvertretende Geschäftsführer Manfred Ripke brachte seine Freude über die lange und treue
Mitgliedschaft in der Bundesanstalt THW zum Ausdruck und wünschte Rudi Smolka weiterhin viel
Schaffenskraft und eine gute Gesundheit. Im Auftrag des Länderbeauftragten für Hessen,
Rheinland-Pfalz und das Saarland überreichte Ripke dem Jubilar die Verdienstplakette des THW.
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