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27.-28. Dezember 2010 - Einsatz: Wieder weiße Massen

Bereits am Montag, den 27.12.2010 nahmen die Schadensmeldungen durch Unmengen an Schnee fast überhand: in Dortmund stürzte eine Lagerhalle ein, es entstand ein enormer Schaden, das Dach der Arena auf Schalke wurde teilweise durchbrochen, in Münster stürzte eine Turnhalle ein und auch die Jahrhunderthalle in Bochum wurde vorsorglich auf eine Überbelastung geprüft. Überraschend ist daher nicht, dass erste ernstzunehmende Prüfungen auch in unserer Region vermehrt stattfinden. Auch in Ziegenhain und Homberg sowie Bad Hersfeld hat man mit den Schneelasten auf Hallendächern zu kämpfen. Besonders kritisch ist dies, wenn es zudem noch zu Tauwetter kommt, was den Schnee zusätzlich schwerer werden lässt.

Gegen Mittag, des 27.12.10 wurde der Fachberater des THW Homberg alarmiert um sich eine schneebedeckte Halle in Homberg anzuschauen, von der man ausging, dass ihr Dach stark von der Schneelast beeinträchtigt werde. Die Traufen waren komplett vereist und auch der Rest des Daches war von einer zentimeterdicken Eisschicht bedeckt. Darüber lagen Unmengen an Schnee, die durch eine hüfthohe Attika am Fortwehen gehindert wurden. Zahlreiche, stichprobenartige Messungen ergaben, dass die Halle zwar nicht akut einsturzgefährdet sei, jedoch ihr Belastungspotenzial nicht mehr viele Reserven aufzuweisen hatte. Besonders ärgerlich für den Betrieb war die Schneemenge auf dem Flachdach, da direkt unter der Decke verlaufende Stahlträger so durchgebogen waren, dass an ihnen aufgehängte Kranvorrichtungen nicht mehr bewegt werden konnten. Klar war dann sehr schnell, dass es das Dach zu räumen galt. Man einigte sich darauf, einen Trupp für den nächsten Tag zu organisieren, der die Schneemassen besonders in den Randregionen beseitigt - dort wo Schneeverwehungen am höchsten waren. Rasch wurden einige Schubkarren und Schneeschippen angeschafft, befreundete Nachbarortsverbände kontaktiert und ein leistungsstarkes Team zusammengestellt.

Am folgenden Tag, den 28.12.2010 rückte das THW Homberg mit ca. 27 Helferinnen und Helfern aus, um die ca. 18000m² große Dachfläche zu räumen, natürlich hatte man nicht vor den gesamten Schnee zu entfernen, sondern nur in den kritischen Außenbereichen. Ziel sollte es sein, das Gewicht so weit zu reduzieren, dass die Kräne in der Halle wieder problemlos einsetzbar seien. Ab ca. 8:30 Uhr wurde in luftiger Höhe von 34m geschaufelt und geräumt was die Kräfte hergaben. Gegen Vormittag trafen auch die Hilfskräfte aus Melsungen und Fritzlar ein. Ein rund 53 Helferinnen und Helfer starkes Team kümmerte sich bis zuletzt gegen 18:00 Uhr um eine schneefreie Dachfläche. Leider musste man aufgrund der Sichtverhältnisse dann den Einsatz beenden, da es auf dem Dach ohnehin schon extrem rutschig war und zudem noch die Dunkelheit ins Spiel kam - bei einer Höhe von 34m keine gute Kombination. Schon gegen Nachmittag konnte man die Kranvorrichtungen wieder einwandfrei nutzen - auch ein erneuter Schneefall sollte daher noch keinen Grund zur Sorge geben.

Das THW Homberg bedankt sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und die tatkräftige Unterstützung. Ein kleiner Rat zum Schluss sei gegeben, damit Einstürze und Schäden an Dächern nicht in Kauf genommen werden müssen, ist es sinnvoll die Schneemengen auf den Dächern genau im Auge zu behalten und sich lieber zu früh als zu spät um eine fachkompetente Einschätzung zu bemühen. Eine Halle ist schneller geräumt als neu aufgebaut.

Text und Bilder: Eve Freudenstein






























update: Di. 04.01.2011 - 17:15 Uhr
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